API-Betrug, Geldwäsche, Bot-Attacken erleben Boom
Die Betrugsmethoden sind in den vergangenen 12 Monaten komplexer und ausgefeilter geworden. Der Aufschwung von generativer KI (GenAI) hat auch zu einer „Industrialisierung des Betrugs“ geführt, bei der Betrüger synthetische Identitäten, Deepfakes und andere Betrugstaktiken in großem Maßstab und mit Leichtigkeit erstellen und einsetzen. Insbesondere Finanzdienstleister und Telekommunikationsanbieter konstatieren einen Anstieg bestimmter Betrugsformen gegenüber dem Vorjahr, der eine Verbesserung ihrer Verteidigungsmaßnahmen erfordert. Den höchsten Anstieg unter den Betrugsmethoden verzeichnete der API-Betrug. 67 Prozent der befragten Finanzdienstleister und Telekommunikationsanbieter konstatierten eine Zunahme dieser Art des Cyberbetrugs, bei der Angreifer Schwachstellen in Application Programming Interfaces (APIs) ausnutzen, um unbefugten Zugriff auf Systeme zu erlangen oder sensible Daten zu stehlen. 64 Prozent der Befragten haben einen Anstieg des „Money Muling“ erkannt, einer Form der Geldwäsche, bei der Kriminelle sogenannte „Money Mules“ oder „Geldesel“ anwerben, um ihre Bankkonten für den Transfer illegal erworbener Gelder zu nutzen. Auf Rang drei der vermehrt beobachteten Betrugsmethoden rangieren mit 63 Prozent Bot-Betrugs-Attacken. Bot-Betrugs-Attacken nutzen automatisierte Skripte (Bots), um verschiedene Arten von Online-Betrug durchzuführen. Eine wichtige Unterform dieser Angriffe stellt „Credential Stuffing“ dar. Dabei probieren Cyberkriminelle große Mengen gestohlener Anmeldedaten automatisiert auf verschiedenen Websites aus.
KI ist ein „Game Changer“
„Künstliche Intelligenz revolutioniert den Kampf zwischen Unternehmen und Betrügern“, so Jochen Werne, CEO von Experian DACH. „Globale Bedrohungen erfordern den Einsatz modernster Technologien und Datenanalysen, um neuen Gefahren stets einen Schritt voraus zu sein. Regelbasierte Modelle reichen nicht mehr aus, um auf die dynamisch sich entwickelnde Bedrohungslage zu reagieren und somit der Sorgfaltspflicht gegenüber den eigenen Kunden nachzukommen. Global agierende Unternehmen mit KI-basierten Fähigkeiten zur Transaktionsanalyse sind heute am besten in der Lage, diese Gefahren abzuwehren. Dabei ist die kontinuierliche Weiterentwicklung und KI-basierte Verfeinerung der Modelle entscheidend, um persönliche und finanzielle Daten in einer zunehmend digitalen Welt dauerhaft zu schützen.“
Die Studie belegt, dass Banden gut organisierter Betrüger KI mehr und mehr für ihre dunklen Machenschaften einsetzen. 76 Prozent der deutschen Befragten bestätigen, dass GenAI die Betrugslandschaft auf immer verändert hat. Um sich in diesem Umfeld zu behaupten, müssen Unternehmen selbst zu KI greifen und fortschrittliche Tools für die Erkennung und Eindämmung von betrügerischen Aktivitäten einsetzen, die von ihren Anbietern kontinuierlich weiterentwickelt werden, damit sie zumindest ein Gleichgewicht der Kräfte erreichen können. Darüber hinaus werden das Teilen anonymisierter Betrugsdaten und die Zusammenarbeit stets wichtiger. 61 Prozent der für unsere Studie befragten deutschen Unternehmen haben das erkannt und wollen verstärkt auf Kooperation setzen. Sie erwarten, dass Anti-Betrugskonsortien in den nächsten fünf Jahren eine immer wichtigere Rolle bei der Betrugsbekämpfung spielen werden.
„Die Integration ML-basierter Betrugsprävention ist für Unternehmen weniger eine Option als eine Notwendigkeit, um sich gegen die aktuellen, hochentwickelten Betrugsmethoden zu wehren“ kommentiert Shail Deep, Chief Operating Officer (COO), Experian EMEA & APAC. „Unternehmen dürfen die Einführung neuer, flexibler Lösungen zur Betrugsbekämpfung nicht länger aufschieben. Bei Experian konzentrieren wir uns weiterhin auf Innovationen und integrieren die neuesten Technologien, um die Betrugserkennung zu verbessern. Unser Ziel ist es, eine sicherere digitale Welt für unsere Kunden und die Verbraucher zu schaffen und zu gewährleisten, dass ihre persönlichen und finanziellen Daten sicher bleiben.“
Orchestrierungsplattformen im Kommen
Die Verantwortlichen bei Finanzdienstleistern, Telekommunikationsanbietern und Online-Händlern, haben nicht nur erkannt, dass sie neue, v.a. auf KI und ML basierende, Lösungen einsetzen müssen. Sie sehen auch, dass sie verstärkt auf Orchestrierungsplattformen setzen müssen, damit die wachsende Anzahl von Tools effizient zusammenarbeiten kann. 75 Prozent der deutschen Befragten bestätigen, dass Orchestrierungsplattformen für die Verwaltung mehrerer Anti-Betrugswerkzeuge essenziell werden. Die Studie von Experian belegt, dass Tools und Plattformen zunehmend in der Cloud genutzt werden. So hat die Migration bestehender Anti-Betrugslösungen aus dem eigenen Rechenzentrum in die Cloud bzw. die Umstellung auf eine SaaS Lösung für 48 Prozent der Befragten Priorität für die kommenden zwölf Monate.

Methode
Für die Studie hat Experian Forrester Consulting beauftragt. Das Unternehmen hat 449 leitende Verantwortliche für die Betrugsbekämpfung und Entscheidungsträger aus den Branchen Finanzdienstleistungen, Telekommunikation und E-Commerce in acht Ländern befragt: Dänemark, Deutschland, Indien, Italien, Niederlande Norwegen, Spanien und Südafrika.
Die vollständige Studie von Experian steht hier zum Download zur Verfügung: Forrester Fraud Report
Über Experian DACH
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Experian ermöglicht Privatpersonen einen besseren Zugang zu Finanzdienstleistungen wie Darlehen, Versicherungen, Mobilfunkverträgen oder Online-Shopping. Unternehmen aller Größen und Branchen unterstützen wir, smartere Entscheidungen zu treffen, verantwortungsbewusster Kredite zu vergeben und sich sowie ihre Kunden vor Identitätsbetrug und Kriminalität zu schützen.
Wir investieren in unsere talentierten Mitarbeitenden sowie in neue, fortschrittliche Technologien, um die Macht der Daten zu nutzen und Innovationen voranzubringen. Wir beschäftigen 22.500 Mitarbeitende in 32 Ländern und sind ein FTSE 100-Unternehmen, das an der Londoner Börse (EXPN) notiert ist. Unser Hauptsitz befindet sich in Dublin, Irland.
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